„Deutschland kann es besser“
Jahresauftaktveranstaltung im Haus der Wirtschaft Südhessen // Widuch: Weg von Kontrolle und Regulierung und hin zu Vertrauenskultur für Unternehmen
Im Bild: Geschäftsführer Dirk Widuch bei seiner Begrüßung.
Darmstadt. „Deutschland kann es besser“, war die Kernaussage von Geschäftsführer Dirk Widuch im Rahmen der Jahresauftaktveranstaltung 2025 OPENING der Arbeitgeberverbände im Haus der Wirtschaft Südhessen. „Die aktuelle Krise ist nicht nur konjunkturell, sondern auch strukturell. Deshalb müssen wir vieles besser machen, um diese Krise hinter uns zu lassen. Sei es bei der Sanierung und dem Ausbau unserer Infrastruktur, beim Ausbau erneuerbarer Energien, beim Abbau von Bürokratie und bei der Entlastung von Unternehmen.“
Wohlstand ohne eine erfolgreiche Wirtschaft und Unternehmertum sei nicht möglich, so Widuch weiter. „Wir dürfen nicht nachlassen für Unternehmertum zu werben. Auf der einen Seite haben wir in Darmstadt und in der Region eine lebendige und starke Gründerszene, auf der anderen Seite nimmt die Zahl der Unternehmen zu, die keine Nachfolge findet. Junge Menschen müssen wieder Lust auf Unternehmertum bekommen. Dazu gehört auch, eine Vertrauenskultur für Unternehmen zu schaffen. Nicht Kontrolle und Regulierung von Unternehmen darf die Grundlage gesetzgeberischen Handeln sein, sondern Vertrauen und Unterstützung. Die überwältigende Mehrheit der Unternehmen handelt gesetzestreu, verantwortungsvoll und mit echtem Interesse am Wohl ihrer Mitarbeiter.“
Vor 180 Gästen aus der südhessischen Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Gerichtsbarkeit und Hochschullandschaft sprach im Anschluss Prof. Dr. Marina Henke, Professorin für International Relations und Direktorin des Centre for International Security der Hertie School in Berlin zum Thema „Hat Deutschland das strategische Denken verlernt? Geopolitische und sicherheitsrelevante Herausforderungen für Deutschland und Europa“.
“Erfolgreiche Sicherheitspolitik basiert nicht nur auf der Verteilung von Geldern, sondern vor allem auf Strategie“, so die Sicherheitsexpertin. „Eine deutsche “Zeitenwende” kann nur vollzogen werden, wenn neben der militärische Wehrfähigkeit Deutschlands auch ein breites sicherheitspolitisches Wissen in der Bevölkerung wieder aufgebaut wird. Letzteres ist für die gesellschaftliche Tragfähigkeit von schwierigen politischen Entscheidungen unabdingbar.”