1. Tarifverhandlung M+E MITTE

Verhandlungsführer Ralph Wangemann: Die wirtschaftliche Lage ist besorgniserregend. Tarifpolitik muss die Stärkung des Standorts und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unterstützen

Frankfurt am Main/Dietzenbach. Heute hat die erste Tarifverhandlung zwischen der Verhandlungsgemeinschaft der vier Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit der IG Metall Mitte für die rund 380.000 Beschäftigen in diesen Tarifgebieten stattgefunden.

Ralph Wangemann: „An der Lage der M+E-Industrie gibt es nichts zu beschönigen. Der Vergleich der Zahlen des ersten Halbjahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist besorgniserregend: beim Auftragseingang minus 7 Prozent, Produktion minus 7 Prozent, Absatz minus 6 Prozent, Exporte minus 5 Prozent. Der Produktionsabstand zum Vorkrisenniveau von 2018 liegt damit bei minus 15 Prozent. Steigende Kurzarbeit und leider auch Personalabbau sind die Folgen dieser Entwicklung.“

Wangemann weiter: „Vor diesem Hintergrund hat die Gewerkschaft mit 7 Prozent die dritthöchste Forderung der letzten Jahre aufgerufen, trotz Produktionseinbruch und den Herausforderungen des Strukturwandels und der Investitionsbedarfe für die Energiewende. Wir halten diese Forderung für völlig unrealistisch, sie würde die aktuelle Wettbewerbs- und Investitionskrise noch weiter verschärfen.“

Nach Ansicht der vier Arbeitgeberverbände der Verhandlungsgemeinschaft M+E MITTE ist es höchste Zeit, den Standort zu stärken, um wieder wettbewerbsfähiger produzieren zu können und positive Signale für Investitionen zu geben. Ralph Wangemann: „Der Abwärtsspirale in Richtung Deindustrialisierung, in welcher unser Standort geraten ist, können wir nur durch zügiges Umsteuern entrinnen. Hier sind Wirtschafts- und Tarifpolitik gleichermaßen gefordert. Die Möglichkeiten, die wir als Sozialpartner haben, müssen wir dabei sehr verantwortungsbewusst nutzen.“

Im Hinblick auf den Fortgang der Verhandlungen sagte Wangemann: „Wir haben in den letzten Jahren außerordentlich schwere Zeiten überstanden. Was uns in der Vergangenheit gelungen ist, muss uns auch in dieser Tarifrunde wieder gelingen. Wir müssen den Standort Deutschland stärken.“


Die Verhandlungsgemeinschaft M+E MITTE

M+E MITTE spricht und handelt in Tarifverhandlungen für die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie Hessens (HESSENMETALL), der Pfalz (PFALZMETALL), Rheinland-Rheinhessens (vem.die arbeitgeber) und des Saarlandes (ME Saar). In den drei Bundesländern umfasst die M+E-Industrie rund 1.400 Unternehmen mit 380.000 Beschäftigten. M+E MITTE verhandelt mit der IG Metall Bezirksleitung Mitte.

Ralph Wangemann

Ralph Wangemann ist Geschäftsführer Human Resources und Arbeitsdirektor der Opel Automobile GmbH und Ver­handlungsführer der Metall- und Elektro- Unternehmen im Tarifbezirk M+E MITTE (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland).

 

Tarifrunde 2024: Standort stärken!

Patrick Schulze

Geschäftsführer Kommunikation

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