Ausbildungsstart in der Metall-, Elektro- und IT-Industrie
Mang: Demographie und Defizite in der Schule – bei Grundbildung sowie Berufsorientierung – bedrohen die Fachkräftesicherung. // Als Schlüsselindustrie für die Gestaltung der Zukunft braucht die Metall-, Elektro- und IT-Industrie in Hessen dringend Fachkräfte und wirbt schon jetzt für den Ausbildungsbeginn 2024.
Frankfurt am Main. Die Nachwuchssicherung ist aufgrund des demographischen Wandels eine zentrale Zukunftsaufgabe für hessische Unternehmen. Die hessischen Metall-, Elektro- und IT-Unternehmen investieren daher noch umfangreicher in die Ausbildung, verstärken erneut ihre Anstrengungen zur Nachwuchsgewinnung und werben bereits jetzt für den Ausbildungsbeginn Herbst 2024. Gleichzeitig fordern sie ein Umdenken von Verantwortlichen in Politik und Bildung.
HESSENMETALL, der Arbeitgeberverband der Metall-, Elektro- und IT-Industrie in Hessen, hatte im August dieses Jahres seine Mitgliedsunternehmen zur Ausbildungssituation befragt. Zentrale Erkenntnisse: Neben zurückgehenden Bewerbungszahlen fehle es vor allem an ausreichend qualifizierten Bewerbern. Die in der Schule erworbenen Kompetenzen reichen nicht mehr aus. Der Großteil der Unternehmen schule neue Azubis daher umfangreich nach.
„Dass mehr als die Hälfte der befragten Mitgliedsunternehmen nicht alle Plätze für das Ausbildungsjahr 2023/2024 besetzen konnten, dennoch fast 90 Prozent ihr Ausbildungsangebot für das Ausbildungsjahr 2024/2025 halten oder sogar erweitern, belegt den dringenden Bedarf an Fachpersonal“, kommentiert Wolf Matthias Mang, Unternehmer und Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL, die aktuellen Zahlen und das Angebot der Unternehmen für 2024.
Mang, der auch Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) ist, fordert zudem ein Umdenken von Politik und Verwaltung: „Unser Bildungssystem ist in Schieflage geraten. Die Wirtschaft muss neue Azubis bereits jetzt umfangreich nachschulen. Es ist jedoch eine Grenze erreicht. Wir können die massiven Kompetenzrückgänge, die aktuelle Erhebungen wie der IQB-Bildungstrend belegen, nicht auf Dauer ausgleichen. Die Grundlagen müssen sitzen. Es braucht einen Fokus auf die grundlegenden Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen und auf den Umgang mit digitalen Medien. Die neue Landesregierung muss zügig handeln und dies in den Mittelpunkt des bildungspolitischen Handelns stellen!“
Auch im Hinblick auf die Berufsorientierung sieht Mang Nachholbedarf: „So stehe im Hessischen Schulgesetz, dass Schülerinnen und Schüler in der Schule befähigt werden sollen, „durch Maßnahmen der Berufsorientierung ihr berufliches Leben auszufüllen“. Laut Mang seien jedoch zu viele junge Menschen weder in Ausbildung noch in Arbeit, was man sich als Gesellschaft weder leisten dürfe noch könne. "Es brauche daher mehr Anstrengungen zur beruflichen Orientierung – und zwar im Bildungssystem selbst und nicht von der Wirtschaft.“
Bei aller Kritik am Bildungssystem wirbt der Verbandsvorsitzende auch um Auszubildende: „In unseren Mitgliedsunternehmen sind für Herbst 2024 bereits jetzt 771 Ausbildungsplätze in der Metallverarbeitung, der Elektrotechnik, der IT und in kaufmännischen Berufen zu vergeben. Auch 181 Duale Studienplätze warten auf Bewerberinnen und Bewerber. Junge Menschen, die einen sicheren Arbeitsplatz mit überdurchschnittlich gutem Einkommen suchen, sich später im Beruf up to date halten und dabei gerne von moderner Technik unterstützen lassen möchten, sind in unserer Industrie genau richtig.“
In der Praktikums- und Ausbildungsplatzbörse der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie finden Jugendliche alle Informationen über die verschiedenen Ausbildungsberufe, von Einstiegsbedingungen über Ausbildungsvergütung und Ausbildungsinhalten bis hin zu Spezialisierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Online-Eignungstests.
Ausbildungsplatzbörse: https://www.ausbildung-me.de/berufe/ausbildungsplaetze