Hessenforum 2023
Mang: Wir wissen, dass bestehende technologische Vorsprünge so schnell wegschmelzen wie Eis in der Sonne. Deshalb wollen wir unsere Unternehmen ökonomisch, ökologisch und sozial ausbalanciert im internationalen Wettbewerb stärken.
Frankfurt am Main. „Bei jedem Hessenforum machen wir sichtbar, wie unsere Mitgliedsunternehmen an ihrer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten. Unsere Metall-, Elektro- und IT-Industrie ist auf dem besten Weg, nachhaltig und smart erfolgreich zu werden. Es gibt viele guten Ideen. Manche sind schon in Umsetzung und erste Erfolge zeigen sich“, sagte Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL in seiner Eröffnungsrede zum 33. Hessenforum.
Vier Faktoren seien mit ausschlaggebend für die Zukunft der M+E+IT-Industrie: Nachhaltige Produkte, nachhaltiges Wachstum, das auf der Entkopplung von Wohlstand und Emissionen beruhe, das Gelingen der digitalen Transformation sowie Nachhaltigkeit als Vorteil im globalen Wettbewerb. „Allerdings wird das kein Kinderspiel. Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen und Beschäftigung, damit auch zukünftige Generationen hier in Hessen und Deutschland produzieren können. Um die Herausforderungen des Strukturwandels und des sich gleichzeitig verschärfenden Fachkräftemangels bewältigen zu können und unseren Wohlstand zu sichern, brauchen wir weniger Bürokratie, niedrigere Steuern und Abgaben und natürlich auch international wettbewerbsfähige Energiekosten.“
Mang sagte weiter: „Außerdem benötigen wir auch eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung durch die Umstellung von der derzeit gesetzlich vorgesehenen Höchstarbeitszeit pro Tag auf eine Höchstarbeitszeit pro Woche. Dadurch werden auch Gestaltungsmöglichkeiten bei der Arbeitszeit eröffnet, ohne das Arbeitszeitvolumen verringern zu müssen. Dem Arbeits- und Fachkräftemangel sowie den steigenden Sozialversicherungsbeiträgen können wir nur mit mehr Arbeitszeitvolumen und auf keinen Fall mit geringerem oder gar teurerem Arbeitszeitvolumen begegnen. Die Vorstellungen von einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Entgeltausgleich zur Begründung einer 4-Tage-Woche ignorieren sämtliche wirtschaftliche Realitäten unserer Industrie“, kritisierte Mang. Er forderte dagegen: „Wir müssen die Vision bezahlbarer Nachhaltigkeit an unserem Heimatstandort Wirklichkeit werden lassen. Wir müssen unser Produktivitäts- und Nachhaltigkeitsmanagement systematisch professionalisieren. Das hilft, neue Kunden und Märkte zu gewinnen. Es senkt Kosten. Es minimiert Risiken. Es erleichtert den Kapitalzugang und es stärkt die Reputation unserer Industrie.“
„Deutsche Unternehmen punkten immer noch mit Qualität, aber neuerdings eben auch mit Nachhaltigkeit in der Wahrnehmung ihrer globalen Kunden. Zu „Made in Germany“ kommt „Sustainability made in Germany“ hinzu. Das müssen wir verstärken und damit Wachstum gepaart mit Nachhaltigkeit erreichen“, sagte Mang vor den rund 200 geladenen Gästen.
Weitere Impulse kamen von Prof. Dr.-Ing. Jan Wörner, Präsident von Acatech und Raumfahrtkoordinator des Landes Hessen, Alexandra Knupe, Senior Vice President bei ATOS, Baldassare La Gaetana, CEO der Aqseptence Group, Prof. Dr. Anette von Ahsen, Professorin für Nachhaltigkeitsmanagement an der TU Darmstadt und Dr. Britta Giesen, Vorstandsvorsitzende von Pfeiffer Vacuum.
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