Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil – Vision, Strategie und Praxis

HESSENMETALL - Spätsommerforum

Frankfurt am Main. Auf der Eventfläche der gerade eröffneten Siemens Niederlassung "The Move" am Frankfurter Flughafen, konzipiert für das Arbeiten im "New Normal", fand am 27.09.23 das HESSENMETALL-Spätsommerforum statt. Thema des Spitzenevents des Arbeitgeberverbands von Hessens größter Industrie: „Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil – Vision, Strategie, Praxis“.

„Die EU hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Sie will bis zum Jahr 2050 den ersten klimaneutralen Kontinent schaffen. Die Metall- und Elektro-Industrie unterstützt dieses Ziel natürlich, weil es um den globalen Klima- und Umweltschutz geht. Unsere Industrie wird durch die Entwicklung und den Einsatz vieler neuer Technologien diesen Wandel möglich machen, ist also ein gewichtiger Teil der Lösung und macht unseren Planeten weiter lebenswert. Klimaschutz und Nachhaltigkeit könnten den deutschen Unternehmen die große Chance bieten, künftig im globalen Wettbewerb eine Vorreiterrolle zu spielen. Wären da nicht die EU- und die Bundespolitik. Vor lauter ökologischem Klimaschutz vergisst die Politik, für Unternehmen ein innovations- und investitionsfreundliches Klima zu schaffen.“, führte Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL, die Zuhörer ins Thema.

Christian Kriwan, General Manager „The Move“ und Head of Global Portfolio Management & Markets von Siemens Real Estate hieß die Gäste im Namen von Siemens in der neuen Niederlassung Frankfurt in Gateway Gardens herzlich willkommen. In einer kurzen Zeitreise unterstrich er die historische Bedeutung Frankfurts für Siemens und erläuterte eindrucksvoll die zahlreichen, vielfach nachhaltigen Innovationen, die bei Planung, Bau und Betrieb des neuen Büroensembles umgesetzt wurden: „Mit unserer neuen Niederlassung „The Move“ setzen wir Zeichen bei der Umsetzung moderner und attraktiver Arbeitswelten und sind bestens gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft.“

Eindrücklich schilderte Sven Donner, Leiter Werksinfrastruktur der SAMSON AG, deren Umzug von Frankfurt nach Offenbach: „MainChange ist nicht nur SAMSONs größtes Innovations- und Investitionsprojekt, sondern auch wegweisend für die Industrie in Hessen und Deutschland. Es vereint nachhaltiges Wachstum, wettbewerbsfähige Produktion und Arbeitswelten der Zukunft und ist ein Bekenntnis zum Rhein-Main-Gebiet. Genau das brauchen wir heute, um die wirtschaftliche Transformation zu schaffen.“

Philipp Heßberger, Referent des Vorstands der Eintracht Frankfurt Fußball AG und Geschäftsführer der Eintracht Frankfurt Sportpark Dreieich GmbH, unterstrich die Relevanz von Nachhaltigkeit auch im Spitzensport: "Bei Eintracht Frankfurt setzen wir auf Transparenz und Messbarkeit im Rahmen einer ganzheitlichen ESG-Strategie. Mit dem innovativen, datengetriebenen Ansatz haben wir methodisch einen wichtigen Grundstein gelegt. Nun gilt es, konkrete Initiativen und Projekte umzusetzen, um die nachhaltige Entwicklung des Vereins weiter voranzutreiben. Wir sind uns der großen Herausforderung bewusst und haben noch einen weiten Weg zu gehen.“

Um Unternehmen fit für die nachhaltige Transformation zu machen, entstand im Haus des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e. V., ifaa, gemeinsam mit HESSENMETALL, ein Leitfaden für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien in der betrieblichen Praxis. Wie wichtig das Thema ist, erklärte Nora Johanna Schüth, Fachbereich Arbeits- und Leistungsfähigkeit des ifaa: „Für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele im Betrieb kommt es darauf an, dass die Bemühungen aller Akteure auch von allen mitgetragen werden. Das Mindset jedes Beschäftigten muss darauf ausgerichtet sein, Verschwendung zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Dann können alle Zahnräder ineinandergreifen. Kleine Maßnahmen tragen dazu ebenso bei wie größer angelegte Projekte. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen.“

Impressionen vom Spätsommerforum

Christian Franz, Head of Sustainability bei Siemens Real Estate, verdeutlichte im Anschluss: „Der Leitgedanke der Nachhaltigkeit wurde bei Siemens bereits durch den Gründer Werner von Siemens in der Firmen-DNA verankert. Maßgeblich für eine erfolgreiche Umsetzung ist eine klare Strategie, die von der Unternehmensebene bis auf einzelne Neubauprojekte durchdekliniert wird. Am neuen Siemens Standort „The Move“ zeigt sich dies durch ein Gebäude, welches den höchsten nationalen (DGNB Gold) und internationalen (LEED Platin) Nachhaltigkeitsstandards im Gebäudesektor genügt. Das Gebäude zeichnet sich darüber hinaus durch eine außerordentlich ressourcenschonende Bauweise aus, die in Kombination mit Siemens Produkten und Lösungen den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes minimieren.“

Abschließend thematisierte Bodo Sentker, Leiter ESG Client Solutions Firmenkunden Deutschland bei der Deutsche Bank AG, den zunehmenden Stellenwert von Sustainable Finance: „Nachhaltigkeit ist eine Chance und wichtig für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Und genauso ist es auch eine lange Reise bei der es wichtig ist, einen Partner an der Seite zu haben, der diesen Weg finanziell und strategisch begleitet.“

„Nachhaltigkeit“ ist ein thematischer Schwerpunkt von HESSENMETALL in diesem Jahr. Das Spätsommerforum 2023 unterstrich das Engagement von HESSENMETALL bei der Förderung von Nachhaltigkeitsinitiativen und zeigt, wie wichtig es dem Verband ist, branchenübergreifende Diskussionen und Entwicklungen in diesem Bereich voranzutreiben.