HESSENMETALL zur Handelspolitik der US-Regierung

Pollert: US-Zölle treffen auch hessische M+E-Unternehmen hart. Deutsche und europäische Politik müssen im Interesse einer starken Wirtschaft und eines widerstandsfähigen Standorts handeln

Frankfurt am Main. Die neuerliche Ankündigung von US-Präsident Trump, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Autos und Teile zu erheben, hat auch in der hessischen M+E-Industrie zu Besorgnis geführt.

HESSENMETALL-Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert: „Die USA sind für die hessischen Kfz- und Teilehersteller ein wichtiges Zielland. Im vergangenen Jahr wurden Kraftfahrzeuge und Teile im Wert von über 200 Millionen Euro von Hessen in die USA exportiert. Das waren zwar nur etwas mehr als drei Prozent des gesamten hessischen Exports dieser Produkte, aber aufgrund der internationalen Verflechtungen ist die Wirkung einer solchen Handelspolitik deutlich gravierender, als es auf den ersten Blick aussieht.“

Pollert erläuterte, dass die hessischen M+E-Unternehmen in den meisten Fällen Teil internationaler Wertschöpfungsketten seien, die durch mehrere Länder verliefen: „Ein Unternehmen, das Vorprodukte an andere Unternehmen in Deutschland oder beispielsweise nach Mexiko oder Kanada liefert, die dort weiterverarbeitet und in die USA weiterverkauft werden, ist damit von den Zöllen betroffen, selbst wenn es gar keinen direkten Handel mit Kunden in den USA betreibt. Die ständigen Ankündigungen neuer Zölle durch die USA und Gegenzölle seitens der betroffenen Länder verunsichern die Unternehmen und Konsumenten und sind Gift für die internationale Wirtschaft. Produkte werden für amerikanische Konsumenten teurer und die Nachfrage bei den exportierenden Unternehmen sinkt.“

Dirk Pollert unterstrich, dass der verschärfte internationale Standortwettbewerb und die verschlechterten Handelsbeziehungen neue Herausforderungen für die deutsche und europäische Wirtschaft und Politik bedeuteten. „Aktuell scheint es, dass wir von internationalem Freihandel mit unseren wichtigsten westlichen Partnern so weit entfernt sind wie noch nie. Dabei wäre dies der Schlüssel für mehr Wohlstand bei allen Beteiligten. Die EU-Kommission und die Koalitionäre im Bund müssen anerkennen, dass dies die Realität ist, in der wir uns aktuell bewegen. Neben diplomatischen Bemühungen bedeutet dies vor allem, dass sie jetzt im Interesse einer starken Wirtschaft und eines widerstandsfähigen Standorts handeln müssen. Unter anderem für endlich deutlich weniger Bürokratie, bezahlbare Energiekosten und eine wettbewerbsfähige Steuerpolitik.“

Patrick Schulze

Geschäftsführer Kommunikation

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