MINT-Frühjahrsreport 2023
Der Bericht wird vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) halbjährlich im Auftrag von Gesamtmetall, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Initiative "MINT Zukunft schaffen" erstellt.
Die Ergebnisse des MINT-Frühjahrsreports 2023 zeigen, dass der MINT-Fachkräftemangel weiter auf hohem Niveau bleibt. Mit einer aggregierten Arbeitskräftelücke in Höhe von 308.400 Personen ist die MINT-Lücke im Vergleich zum Rekordwert aus dem Vorjahr zwar leicht um 3,8 Prozent gesunken, jedoch nach wie vor auf hohem Niveau.
Beim Nachwuchs ist wenig Besserung in Sicht: Die MINT-Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler haben sich verschlechtert, was u. a. im Rahmen von Vergleichsarbeiten im Fach "Mathematik" deutlich wurde. Zudem hat in den letzten Jahren die Anzahl derjenigen abgenommen, die ein MINT-Studium oder eine MINT-Ausbildung aufnehmen.
Gerade mit Blick auf die Bedeutung des MINT-Bereiches für Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Dekarbonisierung ist besorgniserregend, dass keine Besserung in Sicht ist. Im Gegenteil droht ein sich weiter verschärfender MINT-Fachkräftemangel, da mehr MINT-Arbeitskräfte ausscheiden als nachkommen und der demografische Ersatzbedarf kontinuierlich steigt.
Positiv hingegen ist der Beitrag der Zuwanderung zur MINT-Fachkräftesicherung. Ohne das MINT-Beschäftigungswachstum von ausländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würde die Fachkräftelücke heute um 385.700 Personen höher ausfallen und damit einen Wert von fast 700.000 MINT-Kräften erreichen.
Der MINT-Frühjahrsreport macht konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Situation:
- Ganztagsinfrastruktur an Kitas und Schulen ausbauen
- Mehr Sprachförderprogramme anbieten
- Digitalisierung der Bildungseinrichtungen voranbringen
- Digitale Medienbildung bereits in der Vorschule
- Fach Informatik ab der Primarstufe einführen
- Klischeefreie Berufs- und Studienorientierung ausbauen
- Weiterbildungsbedarfe für erwerbstätige MINT-Kräfte adressieren
- Fachkräfteeinwanderung erleichtern
Den MINT-Frühjahrsreport 2023 können Sie >>hier abrufen.