MINT-Herbstreport 2024
HESSENMETALL fordert flächendeckenden Informatik-Unterricht und schnelle Umsetzung der „Fast Lane“ für internationale Fachkräfte
Frankfurt am Main. Angesichts des nach wie vor akuten Fachkräftemangels im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in Hessen fordert der Arbeitgeberverband HESSENMETALL von der hessischen Landesregierung rasche Maßnahmen zur Stärkung der MINT-Bildung und der Fachkräftezuwanderung.
„Die Zukunft unserer Industrie hängt entscheidend davon ab, dass Hessen seine MINT-Bildung verbessert und die Einwanderung hochqualifizierter Fachkräfte effizient gestaltet“, so Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer des Verbandes. Die hessische Metall-,Elektro- und IT-Industrie sieht insbesondere drei zentrale Handlungsfelder:
Flächendeckende Einführung von Informatik-Unterricht
HESSENMETALL fordert, dass Informatik fest als Unterrichtsangebot an allen hessischen Schulen etabliert wird. Gerade in der Industrie sind IT-Kenntnisse heute unabdingbar, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Informatik-Unterricht sollte früh beginnen, um schon bei jungen Schülerinnen und Schülern das Interesse für technische Berufe zu wecken und sie auf die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt vorzubereiten.
Schließung der regionalen MINT-Fachkräftelücke
In Hessen fehlen qualifizierte MINT-Fachkräfte, insbesondere in der Elektro-, Fahrzeug- und Maschinenbautechnik. Diese Berufe bilden das Rückgrat der hessischen Industrie, und ihre Innovationskraft ist durch den Fachkräftemangel zunehmend bedroht. Die Fachkräftelücke, die bundesweit auf 209.200 offene MINT-Stellen geschätzt wird, verdeutlicht die Dringlichkeit gezielter Fördermaßnahmen, wie einer klischeefreien Berufsorientierung.
Beschleunigte Einwanderung „Fast Lane“ für Fachkräfte
HESSENMETALL drängt auf eine zügige Umsetzung der vom Ministerpräsidenten beim Hessischen Unternehmertag in Wiesbaden angekündigten „Fast Lane“ für qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland. Bürokratische Hürden und lange Anerkennungsverfahren müssen reduziert werden, damit Hessen internationale Talente schneller für die hiesige Industrie gewinnen kann. „Die Landesregierung sollte die Rahmenbedingungen schaffen, damit wir internationale MINT-Fachkräfte effektiv in unsere Arbeitswelt integrieren können,“ fordert Pollert.
Aus Sicht des HESSENMETALL-Hauptgeschäftsführers braucht es diese Maßnahmen, um Hessens Position als Technologiestandort zu sichern und den Wohlstand für zukünftige Generationen zu bewahren.
HESSENMETALL ist der Arbeitgeberverband der größten Industrie in Hessen und vertritt die Interessen von über 715 Mitgliedsunternehmen aus der Metall-, Elektro- und IT-Industrie mit rund 130.000 Beschäftigten. Die Mitgliedschaft steht Unternehmen sowohl mit als auch ohne Tarifbindung offen. HESSENMETALL ist für Arbeitgeber eine Serviceorganisation und die Netzwerk-Plattform für Arbeit 4.0. Dienstleistungsschwerpunkte sind Arbeitsrecht, Arbeitsbeziehungen, Tarifpolitik, Fachkräftesicherung, Kommunikation, Digitale Transformation, Nachhaltigkeitsmanagement sowie Technologietransfer. Als Netzwerk bietet der Arbeitgeberverband Entscheidern und Experten die Plattform für den Erfahrungsaustausch für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Mit Hochschulkooperationen wird die Kompetenz und Innovationskraft der Mitgliedsunternehmen auch bei neuen Schlüsseltechnologien gesteigert. HESSENMETALL ist mit seiner Landesgeschäftsstelle und fünf Bezirksgruppen flächendeckend vor Ort und sichert über die Dachverbände Gesamtmetall, BDA und BDI die bundesweite Interessenvertretung der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie.