Was sich in Deutschland ändern muss

M+E ZEITUNG 02/2023 - INFORMATIONEN VON DEN ARBEITGEBERN DER METALL- UND ELEKTRO-INDUSTRIE

Das Jahr 2023 hat sich für die Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) anders entwickelt als erhofft: Nach einem vielversprechenden ersten Halbjahr haben sich die Vorzeichen gedreht. Die Produktion ist eingeknickt, sie liegt aktuell wieder um 7 Prozent unter dem Vorkrisenstand von 2018. Auch Absatz, Umsatz, Neubestellungen – alles zeigt abwärts.

Wie erklärt sich die Trendumkehr? Da ist zum einen der Weltmarkt, von dem M+E wesentlich lebt – er wächst derzeit kaum. Zum anderen rückt unser Heimatstandort immer stärker in den Brennpunkt: Deutschland kommt nicht auf Wachstumskurs – anders als alle anderen Industrieländer. Energiewende, Digitalisierung, Bürokratie, die hohen Steuern und Arbeitskosten: Alles zusammen überfordert die Betriebe hierzulande zusehends.

Trotz allem hat die Beschäftigung das Niveau von vor Corona beinahe wieder erreicht: Fast 4 Millionen Menschen waren im September bei M+E tätig. Die Betriebe haben alles getan, um Fachkräfte zu bekommen und Aufträge abzuarbeiten. Aber zuletzt gab es wieder mehr Kurzarbeitende und weniger offene Stellen – kein Wunder bei der wirtschaftlichen Entwicklung.

„Wir sind in ganz vielen Bereichen ins Hintertreffen geraten“, urteilt Gesamtmetall-Präsident Dr. Stefan Wolf. „Wir brauchen jetzt einen Aufbruch und eine Perspektive für Wettbewerbsfähigkeit, Investitionen und Arbeitsplätze.“ Dann können Betriebe und Beschäftigte bei M+E ihre ganze Leistung endlich wieder einsetzen.

Patrick Schulze

Geschäftsführer Kommunikation

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