9. IT-Forum „Effiziente Produktion“
Erfolgreiche Hybridveranstaltung zum Thema „Effiziente Produktion“
Welche Rolle spielen Smart Solutions in der Planung moderner Produktionsprozesse? Wie unterstützt intelligente Software Produktionsabläufe effizienter zu gestalten? Welchen Beitrag liefern digitale Anwendungen zu einer besseren Qualitätssicherung und beim Shopfloor Management? Diesen und weiteren Fragen widmete sich das 9. HESSENMETALL IT-Forum zum Thema „Effiziente Produktion – Mit passender Software zu mehr Effizienz und Transparenz“ in der Rittal Arena. In insgesamt vier Impulsvorträgen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wurde anhand von erfolgreichen Beispielen das Potenzial von Softwarelösungen für eine effizientere Produktion aufgezeigt.
Sascha Drechsel, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Mittelhessen, freute sich das IT-Forum als Hybridveranstaltung mit Live-Publikum und Online-Übertragung umsetzen zu können und hieß die über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich willkommen. In seiner Begrüßung warf der Geschäftsführer einen Blick auf die erfreulichen Veränderungen der letzten Monate: „Der Prozess der Digitalisierung schreitet allein aufgrund der Corona-Pandemie unweigerlich voran - ein positiver Effekt, den wir aus den vergangenen Monaten mitnehmen können. Gerade das Knowhow der IT-Unternehmen bietet völlig neue Möglichkeiten, die nicht nur unseren Metall- und Elektrobetrieben dabei helfen Abläufe und Prozesse in vielen Sektoren nachhaltig, effizienter und damit kostengünstiger zu gestalten. Wir als Arbeitgeberverband sind froh, eine Netzwerkplattform bieten zu können, um so den notwendigen Digitalisierungsprozess zu unterstützen.“
Prof. Dr. Michael Guckert von der Technischen Hochschule Mittelhessen eröffnete mit seinem Titel „Intelligente Software in Planung und Produktion“ die Vortragsreihe. Er erläuterte, dass Intelligente Softwaresysteme in Planung und Steuerung ein hohes Potenzial für die Optimierung bestehender Prozesse besitzen. Von der Planung bis zur Qualitätssicherung können intelligente adaptive Softwaresysteme gezielt zur Verbesserung identifizierter Schwachstellen eingesetzt werden. Am Beispiel der Ergebnisse eines Forschungsprojekts machte Guckert deutlich, wie Künstliche Intelligenz, evolutionäre Algorithmen und konventionelle Ansätze Lücken im Informationsfluss schließen und Effizienzsteigerungen ermöglichen. „Das Potential der Digitalisierung industrieller Prozesse kann nur durch intelligente Softwaresysteme ausgeschöpft werden. Planung und Steuerung müssen ganzheitlich in die Abläufe integriert werden“, so der Referent.
Im Anschluss folgte der Vortrag „Shopfloor Digitalisierung: Quick Solutions für Produktion & Logistik“ von Marcell Polley, Prokurist bei der Focus Industrieautomation GmbH in Merenberg. Auf dem Sektor der Shopfloor Digitalisierung zeigte er interessante Use-Cases und Best Practice-Erfahrungen auf. Durch einen neuartigen IT-Ansatz ist es innerhalb kürzester Zeit möglich, Produktions- und Logistikprozesse im Bereich der verketteten Produktion, Batch Processing oder Materialflusskontrolle zu digitalisieren und echte Mehrwerte zu schaffen. Polley ist überzeugt: „Mit Themen wie Produktion in Losgröße 1, Geschäftsmodelle als „Pay per Use“ oder Anomaliedetection mit KI beschäftigen sich aktuell viele Unternehmen. Durch Innovationen im Bereich der Digitalisierung kann der Produktionsstandort Europa punkten und auf lange Sicht seine wichtige Rolle auf dem Weltmarkt bestätigen.“
Nach einer kurzen Pause übernahm Toni Barthel, CEO und Gründer der WeAreGroup GmbH in Gießen das Mikrofon. Seine Überzeugung: Die Qualitätssicherung kann in der Industrie durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz effizienter gestaltet und unterstützt werden. Anhand eines Beispiels verdeutlichte der Geschäftsführer, wie die einfache Umsetzung und Machbarkeit im eigenen Betrieb gelingen kann. „Im Bereich der Softwareentwicklung merken wir immer wieder, wie stark Prozesse optimiert und Mitarbeitende entlastet werden können, wenn digitalisierte Lösungen sich optimal in das Unternehmensgeschehen einfügen“, so Barthel.
Den Abschlussvortrag übernahm Christian Hertle, CEO Business Development von SFM Systems GmbH aus Darmstadt. Er widmete sich dem Bereich Data-driven Shopfloor Management und referierte zur Frage, wie Daten die Qualität in der Montage verbessern, denn in Montagelinien fallen mehr und mehr Daten an. Diese zu nutzen, um die Qualität zu verbessern birgt großes Potential. Zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt, MAN Truck & Bus sowie MagnaSteyr entwickelt SFM Systems ein Software Tool, welches gezielt die Nacharbeitsaufwände reduziert. Wichtig für Hertle: „Die Kombination aus Domänenwissen in der Produktion und modernen KI-Technologien in neue Software Tools birgt enormes Potential, um Qualität zu steigern und Kosten zu senken. Diese Tools zu entwickeln und einzusetzen ist der Weg zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.“
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