Abwassertechnik Roediger
Mit Vakuum gegen Viren und Keime
Hanau. Die Liste der über Keime übertragbaren Krankheiten ist lang – und wird immer länger, wie auch das Beispiel Corona zeigt. Viele Erreger werden nicht nur bei direktem Kontakt von Mensch zu Mensch weitergegeben: „Sie befinden sich auch in menschlichen Fäkalien und werden dann in der Toilette zur Gefahr für andere.“ So sagt es Henning Sälzer, Vertriebsmanager für den Bereich Vakuum-Sanitärtechnik der Marke Roediger.
Das Hanauer Unternehmen für Abwassertechnik gehört zur Aqseptence Group und ist der weltweit führende Systemlieferant für Vakuumtechnik in diesem speziellen Feld. Und genau diese Vakuumtechnik kann im Sanitärbereich deutlich besser vor Krankheitserregern schützen als herkömmliche Anlagen. Denn: Eine klassische Spültoilette erzeugt beim Spülen einen Wasserwirbel, durch den verdrängte Luft mit winzigen Wasser- und Fäkalpartikeln nach oben geschleudert wird.
Je nach Größe fallen sie zu Boden – oder verteilen sich über eine Aerosolwolke auf den Oberflächen im Raum. „Der einfachste Schutz davor ist es, zumindest den Toilettendeckel zu schließen, ehe man die Spültaste drückt“, empfiehlt Sälzer.
Die Vakuum-Sanitärtechnik lässt Aerosolwolken mit Keimen gar nicht erst entstehen
Einen deutlich höheren Hygiene- und Sicherheitsstandard kann man durch den Einbau eines Vakuum-Systems erreichen: Fäkalien (und Keime) werden dann nicht mehr mit Wasser weggespült, sondern mit der Luft und dem im Bad herrschenden Atmosphärendruck in ein Unterdruckrohrsystem befördert. Man kennt das Prinzip aus der Zug-, Schiffs- oder Flugzeugtoilette.
„Tröpfchen oder Aerosole können so erst gar nicht entstehen, und Keime damit nicht mehr weitergetragen werden“, betont Sälzer. Auch sogenannte Kreuzkontaminationen mit anderen angeschlossenen Toiletten innerhalb eines Hauses sind beim Vakuum-System nicht mehr zu befürchten. „Die Vakuum-Sanitärtechnik ist eben ein weiteres Hilfsmittel, um die Ansteckung über Aerosole in geschlossenen Räumen oder Toiletten zu reduzieren“, sagt Sälzer.
In öffentlichen Gebäuden sind solche Systeme mittlerweile schon oft verbaut, vor allem in modernen Kranken- und Wohnhäusern. Aber auch in Veranstaltungsorten wie etwa dem Messe- und Kongresszentrum „Darmstadtium“ in Darmstadt.
Text: Maja Becker-Mohr
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