CEO-Interview mit Andreas Jamm
"WIR BRINGEN BETRIEBE IN DIE DIGITALE WELT"
Wirtschaftszeitung Aktiv vom 13. Februar 2021
Chef-Interview – Andreas Jamm von Boldly Go Industries über seine Arbeit als Wegbereiter
Frankfurt. Seit mehr als 20 Jahren begleitet Andreas Jamm, Gründer des Beratungsunternehmens Boldly Go Industries in Frankfurt Unternehmen bei allen Themen rund um die Digitalisierung. aktiv sprach mit dem Firmenchef über digitale Anwendungen und Dienste der Zukunft, und auch über seine Freude daran, Unternehmen mit Hilfe neuer Technologien effizienter und produktiver zu machen.
Was ist das Besondere an Boldly Go Industries?
Wir waren mal ein klassisches IT-Beratungshaus, haben uns dann aber weiterentwickelt zu einem Entdecker und Wegbereiter für Innovation und Technologie mit inzwischen 30 Mitarbeitern. In mehr als 600 erfolgreich umgesetzten Projekten haben wir über 350 Unternehmen geholfen, effizienter und pofitabler zu arbeiten. Wir fühlen uns so ein bisschen wie die Crew vom Raumschiff Enterprise mit ihrem Motto: Auf zu neuen Welten. Jedes Unternehmen, das wir begleiten ist anders und steht vor anderen Herausforderungen, die wir mit unseren Kunden zusammen meistern. Auf den Punkt gebracht unterstützen wir sie dabei, dass es sie morgen noch gibt.
Digitalisierung kann also auch bedrohlich sein?
Wenn man nichts tut bestimmt. Die Welt, in der wir uns bewegen, wird durch die Digitalisierung immer komplexer, um nicht zu sagen unüberschaubarer und das in atemberaubender Geschwindigkeit. Überall werden Daten erfasst, aufbereitet und darauf aufbauend dann Schlüsse gezogen und Entscheidungen getroffen. Da muss man mithalten können, völlig neu denken und das fällt nicht jedem leicht. Aber komplexe Probleme brauchen komplexe Lösungen, und die gibt es in keiner Schublade.
Was meinen Sie damit genau?
Viele Unternehmen sind vor zig Jahren entstanden, weil eine geniale Idee in einer Garage umgesetzt wurde, darunter weltweit erfolgreiche Maschinenbauer. Bisher reichte es, eine geniale Maschine anzubieten und die auf Kundenwunsch weiter zu entwickeln. Aber immer mehr Kunden erwarten mehr für ihr Geld. Wenn die wissen, was sie wollen, zum Beispiel ergänzende Services, vorausschauende Wartungen oder die Nachverfolgbarkeit der Produkte, kann man sich darauf einstellen. Bei der Realisierung all dessen helfen wir gerne.
Sie gehen dabei aber noch einen Schritt weiter, oder?
Ja, wir denken mit unseren Kunden gemeinsam darüber nach, wie sie sich weiter entwickeln können, wie sie ihr Unternehmen verbessern, was sie am Markt zusätzlich anbieten könnten, was andere eben nicht können. Was braucht ihr Kunde für seine Welt? Was kann man ihm abnehmen? Was bringt ihn weiter? Solche Fragen bringen die Unternehmen weiter und bei all dem greifen wir auf die verfügbaren Technologien zurück, ob Sensorik, Künstliche Intelligenz, Drohnen, Industrie 4.0 oder was auch immer.
Welche Rolle spielen bei all dem die Mitarbeiter?
In so einem Transformationsprozess, also dem Wandel des Unternehmens, braucht man eine agile Belegschaft, die bereit ist den Weg mitzugehen und Spaß hat, die Zukunft mitzugestalten. Das haben wir hier beim eigenen Transformationsprozess zu Boldly Go Industries selbst erlebt. Innovation, Design und Transformation beschreiben seitdem unsere Arbeitsweise und sind die Bausteine unserer DNA. Deshalb können wir mit entsprechenden Trainings und Workshops auf allen Ebenen gut helfen und stellen auch die passenden Räumlichkeiten zur Verfügung. Hier ist alles ein bisschen fancy, anders als gewohnt, und das gibt Raum für Kreativität und neues Denken. Sonst könnten wir unsere Arbeit gar nicht machen.
Wo sehen Sie bei all dem die größte Herausforderung?
Man braucht schon Mut, um die Veränderungen anzugehen und dann muss man durchhalten, auch Rückschläge einstecken und verarbeiten. Veränderungsprozesse laufen mit Verlustängsten ab. Da ist mentale Stärke gefragt, damit man nicht in die Komfortzone zurückspringt und alles beim Alten bleibt. Das erleben wir ja gerade in der Corona-Pandemie. Neue Wege sind nicht einfach, verlaufen selten geradlinig, sondern eher weit verzweigt. Da braucht man eine gemeinsame Vision, die alle mittragen.
Was treibt Sie an?
Ich will alles immer genau wissen, forschen und entdecken. Schon als kleiner Kerl habe ich mein Spielzeug auseinandergeschraubt. Neues zu ergründen macht mir einfach Spaß. Wenn das auch noch in einem guten Team gelingt, ist es perfekt. Lösungen für sehr komplexe Fragestellungen zu finden und hier im Team zu erarbeiten und dann zu erleben, wie unsere Ideen den Kunden weiterbringen, das beflügelt mich.
Text: Maja Becker-Mohr
Zur Person: Andreas Jamm
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Über seinen Werdegang berichtet Jamm: "Meine Leidenschaft für IT reicht gut 35 Jahre zurück und begann mit der ersten Bekanntschaft des ZX-81. Nach Studium der Informatik und einer mehrjährigen Beraterlaufbahn in einer internationalen Managementberatung, gründete ich im Jahr 2000 ein eigenes Unternehmen. Meine vielschichtige Lebens- und Arbeits-Biographie ermöglicht es, visionäre Ideen auf pragmatische Art und Weise mit der Unternehmenswelt von heute zu verbinden. Als meine primäre Aufgabe für Boldly Go Industries sehe ich die konsequente Weiterentwicklung der Organisation und der Themenlandkarte. Ich verstehe mich als Impulsgeber und Innovator für meine Mitarbeiter und unsere Kunden. Neben der unternehmerischen Arbeit bin ich in zahlreichen Netzwerken aktiv und fördere Start-Up Unternehmen als Business Angel und Co-Founder."
Zum Unternehmen Boldly Go Industries - Soziokratie als Organisationsform:
"Um sich den zukünftigen Herausforderungen an ein Beratungshaus zu stellen, haben wir bereits 2015 unser Unternehmen durch einen Transformationsprozess geführt, der sich auch zukünftig fortsetzten wird. Um als Innovationsberatung und Technologieberatung innovativ, agil und schlagkräftig zu sein, haben wir mit den unternehmerischen und organisatorischen Prinzipien eines klassischen Beratungshauses gebrochen. Jeder einzelne Mitarbeiter garantiert den Erfolg unseres Unternehmens. Die Erfahrungen und Potenziale des Einzelnen im Rahmen unserer Soziokratie-Einführung in die Unternehmenslenkung einzubinden, ist eine logische Konsequenz, die uns in der Beraterbranche so anders und so einzigartig macht", erzählt Andreas Jamm.
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