Neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen

Kollegiale Fallberatung: Intensiv-Workshop und After-Work-Networking

Redaktion und Fotos: Talisa Dean

Am 24.03.2025 hat sich das HESSENMETALL Netzwerk Frauen in Führungspositionen (HMFF) zur ersten Veranstaltung des Jahres im House of Science and Transfer (HoST) der Frankfurt University of Applied Sciences getroffen (UAS). Gemeinsam mit Annette Funke, Interims Leiterin der Abteilung HoST sowie Referentin für Transfer und Innovation an der Frankfurt UAS, hatten die Projektleiterinnen, Isabelle Himbert (Geschäftsführerin Arno Arnold GmbH), sowie Katja Farfan und Talisa Dean von HESSENMETALL sowie von HESSENMETALL Offenbach und Osthessen auf Wunsch der Community einen Intensiv-Workshop zur kollegialen Fallberatung organisiert.

Im Gespräch mit Annette Funke und Anna Milan, Teamleitung Interessiertenmanagement am KompetenzCampus der Frankfurt UAS, gab es im Anschluss an den Workshop beim After-Work-Networking Gelegenheit, die wichtigsten Punkte zum Workshop und zum entsprechenden Angebot der Frankfurt UAS zusammenzufassen:


Was ist die kollegiale Fallberatung?

Die kollegiale Fallberatung oder auch Fallsupervision ist eine Methode, um berufliche Herausforderungen gemeinsam zu reflektieren und praxisnahe Lösungen zu entwickeln.

Oft hat man schon verschiedene Aspekte einer Problemsituation durchdacht und Vieles ausprobiert, um sie zu lösen. Die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen aus der Gruppe helfen dann, zu einem neuen Verstehen des Problems sowie alternativen Lösungen zu finden.

Kern der kollegialen Fallberatung ist ein Dreischritt aus Falldarstellung, Hypothesenbildung und Lösungssuche.


Was sind die Chancen und Herausforderungen der Methode?

Kollegiale Fallberatung kann in einem Team oder unter Peers selbstständig durchgeführt werden. Herausfordernd kann dabei sein, Prozess, Zeit, Dynamik und Inhalt gleichzeitig im Blick zu halten. Durch die eigene Rolle und die hohe Identifikation mit der Gruppe können thematische Diskussionen entstehen, die von der eigentlichen Fragestellung wegführen. Hilfreich ist deshalb eine externe professionelle Moderation, die den Prozess zielgerichtet unterstützt und zudem die Reflexionstiefe sowie die Lösungsvielfalt mithilfe verschiedener Methoden fördert. Die Gruppenmitglieder können dann ganz auf den Inhalt fokussieren und zur Lösungssuche beitragen.

Hinsichtlich Chancen und Potentialen – nicht nur die falleinbringende Person profitiert von der Gruppenberatung durch den Perspektivwechsel und die vielfältigen Lösungsmöglichkeiten. Anhand des gemeinsam reflektierten Falls lernen alle Gruppenmitglieder gleichsam mit. Es geht darum die kollektive Intelligenz der Gruppe zu nutzen, um die Handlungskompetenz zu erweitern und die Qualität des eigenen professionellen Handelns zu sichern.


Wie könnt ihr und wie kann die Frankfurt UAS Interessierten weiterhelfen?

Wir stehen als Beraterinnen individuell zur Verfügung, um Gruppenprozesse, Teamdynamiken und Reflexionsrunden professionell zu begleiten – etwa im Rahmen von Coachings, Supervision oder Teamentwicklung. Unser Fokus liegt dabei auf der Arbeit mit Führungskräften, Teams sowie Organisationen, die ihre Zusammenarbeit stärken, Rollen klären oder Veränderungsprozesse konstruktiv gestalten möchten. Wir arbeiten dabei methodisch fundiert, praxisnah und stets mit dem Ziel, nachhaltige Entwicklungen anzustoßen. Die Formate reichen von Einzel- und Teamsettings bis hin zu moderierten Workshops – online oder vor Ort.

Welche Themen behandelt ihr?

Typische sind Themen, wie Führung in Veränderungsprozessen, Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams und Umgang mit zunehmendem Entscheidungs- und Erwartungsdruck. Ebenso relevant sind Konflikte im Team, unklare Rollenverteilungen sowie der Wunsch nach klarer Kommunikation und tragfähigen Lösungen im Führungsalltag. Coaching, Supervision und Teamentwicklung bieten hier gezielte Unterstützung, um Handlungssicherheit, Teamstärke und nachhaltige Veränderungsfähigkeit zu fördern.

Außerdem bietet der KompetenzCampus der Frankfurt UAS neben berufsbegleitenden Studiengängen ein vielfältiges Weiterbildungsportfolio für Fach- und Führungskräfte an. Dazu gehören Zertifikatsprogramme, mit denen gezielt Fachwissen vertieft und ECTS-Punkte gesammelt werden können – ideal zur Anrechnung auf ein späteres Masterstudium. Unsere berufsbegleitenden Masterprogramme zeichnen sich durch flexible Studienmodelle aus und verbinden akademische Tiefe mit Praxisnähe – auch ohne ersten Hochschulabschluss durch eine Eignungsprüfung zugänglich. Ergänzt wird unser Angebot durch praxisorientierte Seminare und Inhouse-Schulungen, die individuell auf Unternehmen zugeschnitten – sowohl vor Ort als auch digital – durchgeführt werden. Ein Beispiel: Innerhalb von zwei Jahren haben wir in mehreren Modulen das gesamte Führungsteam der Deutschen Nationalbibliothek trainiert – mit Fokus auf Kommunikation, Zusammenarbeit und Führungskompetenz.

Hintergrund

Anette Funke und Anna Milan haben beide den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Beratung in der Arbeitswelt“ an der Frankfurt AUS studiert. Funke und Milan sind Coaches und Supervisorinnen; das heißt, sie beraten Einzelpersonen und Gruppen prozess- und ressourcenorientiert. Als Angestellte der Frankfurt UAS ist Annette Funke Referentin für Wissens- und Technologietransfer und leitet die Abteilung HoST mit dem Schwerpunkt Transfer und Startups. Anna Milan arbeitet als Weiterbildungsreferentin und Teamleitung Interessentenmanagement am KompetenzCampus – Weiterbildung und Lebenslanges Lernen. Beim Intensiv-Workshop „Kollegiale Fallberatung“ für das HESSENMETALL Netzwerk Frauen in Führungspositionen (HMFF) war außerdem Stephanie Becker als dritte Supervisiorin im Einsatz, um den Teilnehmerinnen eine optimale Betreuung zu ermöglichen. Becker ist Wirtschaftwissenschaftlerin und DGSF-zertifizierte Coachin. Sie studiert aktuell ebenfalls im Master „Beratung in der Arbeitswelt“.

 

Katja Farfan

Leiterin Digitales, Technologietransfer und Startups

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