Online-Kick-off Netzwerk Frauen in Führungspositionen

"Dieses Potential zu verschenken, wäre fatal"

Mehr als 40 Teilnehmerinnen waren bei der ersten interaktiven, digitalen Veranstaltung am 20.
Januar 2021 dabei. Den Impuls-Vortrag lieferte Dr. Ariane Reinhart, Continental AG.

Mit mehr als 40 engagierten Teilnehmerinnen ist das HESSENMETALL Netzwerk Frauen in Führungspositionen am 20.01.21 mit einer fulminanten Auftaktveranstaltung gestartet. Das Netzwerk verfolgt das Ziel weibliche Führungskräfte zu coachen und eine Plattform zum gemeinsamen Austausch zu schaffen. Hierzu sind verschiedene Veranstaltungsformate und Networking-Möglichkeiten geplant, von Impulsvorträgen und Seminaren über regelmäßige Get-togethers bis hin zu Mentoring-Initiativen.

Zum Auftakt haben die Netzwerk-Initiatorinnen Isabelle Mang (Arno Arnold GmbH), Dr. Natalie Frickel-Pohl und Sabine Stoll Wewior (HESSENMETALL) ein interaktives, digitales Event organisiert. Als Managerin und Vorbild eröffnete Dr. Ariane Reinhart (Continental AG) die Veranstaltung mit einem spannenden Impulsvortrag. Sie referierte über die historischen Meilensteine der Gleichberechtigung in Deutschland. In Anlehnung daran diskutierte sie im Plenum über die damit verbundenen Fragestellungen für Frauen und Männer hinsichtlich des Arbeitsmarkts und -alltags, Aufstiegschancen sowie über die entsprechende Strategie von Continental.
 

Das Meeting bot von Anfang an Raum für einen wertvollen Austausch in angenehmer Umgebung. „Herzlich willkommen! Ich freue mich über jede einzelne Teilnehmerin. Es ist uns wichtig im Rahmen unserer Events eine möglichst vertraute Atmosphäre zu schaffen. Daher laden wir herzlich dazu ein, einander in diesem Rahmen zu duzen – unsere geladenen Referentinnen bilden hier die Ausnahme –“, sagte Isabelle Mangund eröffnete die Veranstaltung. Eine erfrischende Herangehensweise, die bei den Teilnehmerinnen besonders gut ankam: „Toller Einstieg, sehr lebendig, hebt sich von vielen Online-Meetings ab!“, hieß es unter anderem im Chat der Videokonferenz.

Diversität, Innovation und Wirtschaft bei Continental und Arno Arnold

„Diversity ist letztlich eine Frage des Mindsets eines Unternehmens“, berichtete Dr. Ariane Reinhart,
Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin der Continental AG sowie HESSENMETALL-Vorstandsmitglied. „Auch bei Continental herrscht eine wertegetriebene Kultur“. Darüber hinaus versteht Reinhart Vielfalt in Sachen Personal als Führungsaufgabe und setzt auf sogenannte „Key Success Factors“ in Auswahlverfahren. Primär gehe es darum, festzustellen, wer für eine bestimmte Position am besten geeignet sei, auch in der Führung. „Es gibt diese Frauen und sie müssen die Möglichkeit haben, in diskriminierungsfreien Auswahlverfahren gefunden und eingesetzt zu werden.“ Diversität sei deshalb ebenfalls ein entscheidender Wirtschaftsfaktor und Katalysator für Innovation: „Ich mache auch immer wieder bei uns im Unternehmen die Erfahrung, dass diverse Teams sich gegenseitig zu Höchstleistungen motivieren“, sagte sie, „dieses Potential zu verschenken, wäre fatal.“

Ähnliche Ziele spiegeln sich auch im Gespräch mit Isabelle Mang wieder. Als Junior-Geschäftsführerin der Arno Arnold GmbH legt sie viel Wert auf Vielfalt in ihrem Team. Schon lange bevor Frauenquoten ein Thema waren, wurde in der 155-jährigen Geschichte des Familienunternehmens die Geschäftsleitung in Frauenhände gelegt. Bereits die Großmutter der heutigen Firmenlenkerin war unternehmerisch aktiv und übergab die Verantwortung wiederum an ihre Tochter und deren Ehemann, Simone Weinmann-Mang und Wolf Mang. Diesem Vorbild folgte wiederum die gemeinsame Tochter, Isabelle Mang. „Ein gutes Team bildet den Grundbaustein, auf dem jede unternehmerische Aktivität beruht. Vielfalt und Toleranz hinsichtlich Geschlecht, Nationalität und Alter sowie gegenüber Menschen mit Behinderung haben bei Arno Arnold einen hohen Stellenwert“, sagt Isabelle Mang. Und weiter: „Es liegt mir am Herzen langfristig und verantwortlich zu handeln. Deshalb lebe ich eine wertschätzende Personalpolitik vor. Ich bin der festen Überzeugung, dass dies eine Investition in die Zukunft ist.“ Die Junior-Geschäftsführerin des Entwicklers und Produzenten von hochwertigem Maschinenschutz arbeitet in einer Branche, in der noch überwiegend Männer vertreten sind. Daher setzt sie sich ehrenamtlich für die Förderung von Frauen in Führungspositionen ein.

Frauen in M+E sichtbarer machen

Das Stichwort „Potential“ blieb während des digitalen Kick-offs auch zentral im Austausch über Fragen zur „Work-Life-Balance“. Reinhart bestätigte, wie wichtig der Support im Privatleben für Menschen in Spitzenpositionen ist. „Wenn es ein Jobsharing zu Hause gibt, dann ist alles möglich", sagte sie. Hier rückte die Diskussion über kulturelle Einstellungen, aber auch über infrastrukturelle Rahmenbedingungen für Frauen und Männer in Deutschland in den Fokus. Dr. Reinhart hat viel im Ausland gearbeitet und kommt mehr und mehr zu dem Schluss, dass Diversität vor allem eine deutsche Herausforderung ist. Diesen Eindruck hatten auch einige Teilnehmerinnen. So zum Beispiel eine Expertin aus dem Vertrieb einer Mitgliedsfirma von HESSENMETALL. „Ich denke, dass es in Deutschland vielen schwer fällt, Frauen als starke Arbeitskräfte zu sehen“. An genau dieser Stelle setzt das HESSENMETALL Netzwerk Frauen in Führungspositionen an. Es unterstützt die Teilnehmerinnen dabei, Hürden zu überwinden, Frauen sichtbarer zu machen und ihnen das Rüstzeug mitzugeben, um sich in ihrer Karriere zu verwirklichen.

Dem Netzwerk beitreten

Aufgrund des großen Interesses an einer baldigen Folgeveranstaltung, ist das nächste digitale Event voraussichtlich bereits für Mitte März geplant.

Das HESSENMETALL Netzwerk Frauen in Führungspositionen ist ein dynamisches Projekt, dem Sie, als Frau in einer Führungsposition jedes Alters und jeder Berufsgruppe aus Mitgliedsunternehmen bei HESSENMETALL, jederzeit unverbindlich beitreten können. Schauen Sie gerne bei der nächsten Veranstaltung vorbei!

Redaktion und Text: Talisa Dean

Katja Farfan

Leiterin Digitales, Technologietransfer und Startups

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