„Körpersprache muss kongruent zum Inhalt und authentisch zur Person sein“
Präsenz-Workshop mit Christiane Freihold
Redaktion und Text: Talisa Dean
Am Montag, den 03.07.2023 hat sich das HESSENMETALL Netzwerk Frauen in Führungspositionen (HMFF) zum zweiten Präsenz-Workshop bei HESSENMETALL Mittelhessen getroffen. Die Projektleiterinnen Isabelle Himbert, Katja Farfan und Talisa Dean hatten die Mitglieder auf Wunsch zum Training „Souveränes Auftreten: Körpersprache und mentale Stärke für eine überzeugende Präsenz“ eingeladen. Nach einem gemeinsamen Lunch-Imbiss und Networking zu Beginn der Veranstaltung stieg Trainerin und Psychologin Christiane Freihold mit rund 20 Teilnehmerinnen in den Nachmittagsworkshop ein. Freihold fand während der Veranstaltung die perfekte Balance zwischen Theorie und Praxis und startete mit einer knappen aber informativen Einführung zu verbaler und nonverbaler Kommunikation. „Körpersprache ist der wichtigste Teil der Kommunikation, weshalb es ratsam ist, sich in der Vorbereitung für Gesprächssituationen und sonstige Formate nicht nur auf den Inhalt zu fokussieren“, sagte Freihold und präsentierte verschiedene Studienergebnisse zu den entscheidenden Elementen der Kommunikation.
„Eine kluge Strategie ist beispielsweise ein dynamischer Wechsel zwischen aktivierender und beruhigender Sprache, dadurch steigt die Chance, dass meine Zuhörerinnen und Zuhörer dabei bleiben enorm!“, erklärte Freihold und erarbeitete gemeinsam mit den Teilnehmerinnen verschiedene Beispiele. Gleichzeitig riet die Trainerin und Psychologin jedoch auch von Überinterpretation und allzu schematischem Einsatz von Körpersprache ab. „Viele kennen sicherlich das Beispiel von den verschränkten Armen, die angeblich Ablehnung signalisieren. Solche Hypothesen sind tatsächlich nicht wissenschaftlich bewiesen. Viel wichtiger ist Folgendes: Körpersprache muss kongruent zum Inhalt und authentisch zur Person sein!“, sagte sie.
„Körpersprache wird durch unsere innere Haltung beeinflusst und umgekehrt“
Neben ihrem Input ging Christiane Freihold in der Arbeit in Kleingruppen und im Plenum auf einzelne Fallbeispiele der Teilnehmerinnen in kommunikativ herausfordernden Situationen ein und bot Optimierungs- oder Lösungsansätze an. Die Gruppe kam unter anderem auch auf nonverbale Kommunikation in Online-Meetings zu sprechen. Freihold erläuterte, wie bedeutend es in diesem Fall sei, insbesondere auf den Einsatz der Stimme zu achten. Sie empfahl zudem, eine gemeinsame Kultur im Unternehmen zu schaffen, in der grundsätzlich mit eingeschalteter Kamera an virtuellen Konferenzen teilgenommen wird, um den persönlichen Austausch zu stärken und so Kommunikationsprozesse zu optimieren.
Stressverstärkende Gedanken und Glaubenssätze nahmen im Workshop außerdem eine zentrale Rolle ein, was Freihold primär anhand des Stresstests „ABC-Modell“ nach Albert Ellis mit den Teilnehmerinnen erarbeitete. „Körpersprache wird durch unsere innere Haltung beeinflusst und umgekehrt. Das wurde auf eindrucksvolle Weise empirisch belegt. Wer vor einem wichtigen Termin mit hängenden Schultern am Handy sitzt, wird weniger überzeugen, als jemand der sich vorher ein paar Minuten Zeit für sich genommen hat, um sich aufzurichten, zu strecken und dann entschlossen den Raum betritt!“ Zusätzlich stellte Freihold den HMFF-Mitgliedern das „Johari-Fenster“ – eine visuelle Gegenüberstellung bewusster und unbewusster Persönlichkeitsmerkmale, Eigenschaften und Verhaltensweisen – vor und setzte auch dies konkret in praktischen Übungen ein. „Es ist Gold wert, zu wissen, wie Ihr auf andere wirkt, um diese individuellen Merkmale möglichst zielführend und überzeugend einzusetzen. Sucht den Austausch mit Vertrauten, um Reflexion zu ermöglichen oder führt in dem Kontext auch mal Videoanalysen durch", so Freihold. In Bezug auf das HMFF-Netzwerk knüpfte die Trainerin damit an das zugehörige Sparringspartnerinnen-Programm an, was konstruktiven sowie vertrauensvollen Austausch in Zweier-Teams ermöglicht.
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