„Immer, wenn es um kundenspezifische Lösungen geht, sind wir gefragt!“
Zweiter HMFF-Unternehmensimpuls bei der VACUUMSCHMELZE
Am 28.11.2022 haben sich die Mitglieder des HESSENMETALL Netzwerks Frauen in Führungspositionen (HMFF) bei der VACUUMSCHMELZE (VAC) in Hanau getroffen. Die Veranstaltung war zugleich das Jahresabschluss-Event des in 2021 gegründeten Netzwerks und der zweite HMFF-Unternehmensimpuls – ein neues Veranstaltungsformat für die Mitgliedschaft. Die Projektleiterinnen Isabelle Himbert (Geschäftsführerin, Arno Arnold GmbH) und Sabine Stoll Wewior (Referentin Bildung, HESSENMETALL) hatten den Abend gemeinsam mit Dr. Nadine Wolf (Entwicklungsingenieurin, VACUUMSCHMELZE GmbH & Co. KG) sowie mit weiteren weiblichen Führungskräften des Unternehmens organisiert. Neben dem Unternehmensimpuls als Kick-off des Abends waren die Teilnehmerinnen außerdem zu einer Werksführung mit anschließendem After-Work-Networking bei Getränken und Fingerfood eingeladen. „Ich bin wirklich stolz darauf ein Teil eines so wertvollen Netzwerkes zu sein und habe mich daher sehr darüber gefreut, die Mitglieder im eigenen Haus begrüßen und näher kennen lernen zu können. Ich konnte durch einen Kontakt und damit einhergehend Hilfe aus dem Netzwerk in meiner Projektarbeit entscheidend vorankommen und wollte mit dem Treffen auch die VAC innerhalb des Netzwerkes weiter bekannter machen, sodass auch wir für die anderen Mitglieder hilfreich sein können", sagte Dr. Nadine Wolf.
Pionierin und Weltmarktführerin
Zum Auftakt der Veranstaltung stellte Dr. Ralf Koch (Vice President Research & Development, VACUUMSCHMELZE GmbH & Co. KG) das Unternehmen in einem spannenden Impuls vor. Dr. Koch ging während seines Vortrags mit den Netzwerk-Teilnehmerinnen zu den aktuellen Herausforderungen in turbulenten Zeiten und zum Know-how der VAC flexibel auf diese zu reagieren in den intensiven Austausch. In diesem Zuge betonte Dr. Koch die zielorientierte Arbeitsweise des Unternehmens. „Immer, wenn es um kundenspezifische Lösungen geht, sind wir gefragt, denn darin liegt unsere Stärke!“ Besonders eindrucksvoll vermittelte er diese Tradition anhand eines Überblicks der Errungenschaften der VAC seit ihrer Gründung vor 100 Jahren. Mit ihrer Produktpalette an magnetischen Spezialwerkstoffen und daraus hergestellten Lösungen war und ist die VACUUMSCHMELZE seit 1923 in vielen technischen Bereichen immer wieder Pionierin und Weltmarktführerin. Erst kürzlich wurde die VAC für eine ihrer anspruchsvollsten und gleichzeitig vielseitigsten Legierungsklassen zum Hessen Champion in der Kategorie Weltmarktführer ernannt. Der Innovations- und Wirtschaftspreis wird jedes Jahr von einer Jury aus Politik und Wirtschaft an hessische Unternehmen verliehen. Im Business-to-Business-Geschäft arbeitet die VAC auf internationaler Ebene mit namhaften Großkunden zusammen und ist an sieben Produktionsstätten auf der ganzen Welt vertreten. „Wir sind ein deutsches Unternehmen, das international floriert und in Europa am stärksten ist. Aber Zuhause sind wir in Deutschland – genauer gesagt in Hessen“, sagte Dr. Koch.
Mit Spitzenteams zum „Hidden-Champion“
Seit einem Jahrhundert liefert die VACUUMSCHMELZE kontinuierlich immer feinere, filigranere und effizientere Bauteile, um die schnelle und verlässliche Energieübertragung in unterschiedlichsten Endprodukten zu gewährleisten. „Und dabei sind wir zudem ein ‚Hidden Champion‘“, so Dr. Koch. „In den meisten Anwendungen, in denen unsere Arbeit zum Einsatz kommt, sind wir für Endkundinnen und -kunden zunächst nicht sichtbar – zum Beispiel in der Elektro-Mobilität oder im Motorsport, der Medizin und im Haushalt“, erklärte er. „Dennoch kommen Sie alle nahezu täglich mit unseren Produkten in Kontakt, insbesondere dann, wenn es um elektrische Prozesse im Alltag geht. Die Spezialwerkstoffe der VAC haben z.B. maßgeblich zur Entwicklung des ‚Wireless Charging‘ beigetragen, wie es heute bei allen aktuellen Smartphones zum Einsatz kommt!“ Dr. Koch ging in seinem Impuls und im Gespräch mit den Mitgliedern außerdem darauf ein, dass die Meisterleistungen der VACUUMSCHMELZE das Ergebnis von Spitzenteams seien, die Innovation – als Zentrum des Erfolgs und Fortschritts des Unternehmens – stetig vorantrieben. Immer neue Herausforderungen in Form der Wünsche ihrer Kundinnen und Kunden anzunehmen sei ihre Leidenschaft. „Hier setze ich auf viele Frauen, auch in Führung. In meinem Team sind das Dr. Nadine Wolf und Katharina Lohaus.“
Dr. Nadine Wolf bearbeitet zusammen mit Dr. Julia Hahn – einer ebenfalls promovierten Physikerin aus dem Produkt Management – ein innovatives Entwicklungsprojekt für einen namhaften Kunden. Da dieses neue Produkt direkt auf Serienanlagen entwickelt wird, ist Dr. Mie Marsilius – die vor einem Jahr aus der Entwicklungsabteilung in die Fertigungstechnik gewechselt ist, um dort die Leitung zu übernehmen – ebenfalls stark involviert. Katharina Lohaus leitet die Metallographie und unterstützt das Entwicklungsprojekt mit verschiedensten Untersuchungen. Carolin Rüppel als Leitung der Rechtsabteilung und Eva-Maria Lopez als Leitung des Einkaufs unterstützen dabei ebenfalls tatkräftig.
Werksführung mit Entwicklungsingenieurin
Dr. Nadine Wolf, Netzwerk-Mitglied und Projektleiterin bei der VACUUMSCHMELZE, führte die Teilnehmerinnen in der anschließenden Werksführung durch die Fertigungshalle des Unternehmens und erklärte Funktionsweisen von verschiedenen Maschinen sowie zugehörige Herstellungsprozessen, die Dr. Koch in seinem Impuls angerissen hatte. Dr. Nadine Wolf hat bei der VAC eine führende Position als Entwicklungsingenieurin inne, ist seit 2015 in der VAC angestellt und seit 2019 in der Rascherstarrung tätig. Der Team-Spirit des Hidden Champions findet sich auch in Dr. Wolfs Leidenschaft für ihren Beruf und ihre Herangehensweise als Führungskraft wieder. Im vergangenen Sommer hat sie beispielsweise drei Wochen in der Produktion mitgearbeitet, um – als Projektleiterin in der Entwicklung – auch die Abläufe und den Alltag in dieser Abteilung zu erleben. „Dass wir alle an einem Strang ziehen, ist für die erfolgreiche Umsetzung unsere Arbeit entscheidend“, sagte sie.
Während der Führung konnten die Teilnehmerinnen auch beobachten, wie eine Schmelze von dem Vorschmelzofen zunächst in ein Transportgefäß und schließlich in eine Gießanlage eingefüllt wurde – ein Prozess der auch für Dr. Nadine Wolf immer wieder sehr faszinierend ist: „Auch wenn ich schon viele Male solch einen flüssigen Schmelztransport gesehen habe, so lässt die Faszination und Begeisterung bei mir für diesen Prozess nicht nach. Aber nicht nur der Herstellungsprozess ist für mich als Wissenschaftlerin wirklich reizvoll, sondern auch generell die besonderen Eigenschaften der hergestellten, sogenannten amorphen Metallbänder, die sich völlig anders als gewöhnliche, das heißt, kristalline Metalle verhalten.“
Redaktion und Text: Talisa Dean