Mitgliederversammlung & Vortragsabend
Oliver Rüspeler als Vorsitzender wiedergewählt
Zur jährlichen Mitgliederversammlung hat HESSENMETALL Mittelhessen in diesem Jahr seine Mitglieder ins Hofgut Schmitte in Biebertal eingeladen. Im Rahmen der Versammlung wurde Oliver Rüspeler, CEO der Johannes Hübner Fabrik elektrischer Maschinen GmbH in Gießen, für weitere zwei Jahre zum Vorsitzenden des Verbandes gewählt. Ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt wurden auch die Vorstandsmitglieder Fritz Georg Rincker, Wolfram Kuhn und Jochen Mohn. Komplettiert wird der Vorstand des größten heimischen Arbeitgeberverbandes zukünftig durch den neu gewählten Steffen Friedrich, Personalleiter der Schunk Group.
Oliver Rüspeler eröffnete seine Rede mit dem Bild eines gewaltigen Sturms, in den die Unternehmen derzeit direkt hineinfahren würden. „Wir befinden uns in stürmischen und unsicheren Zeiten. Äußere Bedrohungen wie die besorgniserregenden Kriege in der Ukraine, die Kämpfe zwischen Israel und den Palästinensern, die Herausforderungen durch den Klimawandel mit den Themen Energie und Nachhaltigkeit, aber auch erdrückende bürokratische Auflagen lähmen die Unternehmen und rauben wichtigen Handlungsspielraum für Innovation und Investition“, so der Vorsitzende. Zudem verwies er auf weitere Hemmnisse, die den Betrieben zusetzen: „Wir brauchen schnellere Entscheidungsprozesse auf digitalen Wegen und effizientere Lösungen in der Kommunikation mit den Behörden. Die Bürokratie hindert unsere Unternehmen nicht nur daran im weltweiten Wettbewerb mithalten zu können, sondern verursacht auch Unsicherheit in rechtlichen Belangen und kostet Arbeitszeit - das muss endlich aufhören. Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen für die Unternehmen und für die Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland.“ Rüspeler ging weiter auf die immer schwierigere Suche nach geeigneten Arbeitskräften ein, was sich längst auch zu einem Thema bei der Gewinnung von Auszubildenden entwickelt habe: „Von guten Mitarbeitern hängt der Erfolg der Unternehmen ab. Daher braucht es u.a. mutige Reformen für ein modernes und stabiles Bildungssystem und ein besseres Ansehen der klassischen Ausbildung. Bereits in der Grundschule muss gute Integration stattfinden, die Schulen benötigen Unterstützung bei der technischen und digitalen Ausstattung und die Lehrkräfte als direkte Experten müssen immer mit ins Boot geholt werden. Eine wichtige Rolle kommt auch einer guten Berufsorientierung für die Jugendlichen zu. Denn das Wissen, dass eine Ausbildung eine hervorragende Grundlage für eine erfolgreiche, berufliche Laufbahn sein kann, muss gerade den Jugendlichen und Eltern vermittelt werden. Danach stehen den jungen Menschen schließlich alle Türen für Weiterbildungen oder duales Studium offen.“
Zum Abschluss kam der Vorsitzende noch auf das Thema Infrastruktur in Deutschland zu sprechen und nahm dabei besonders Bezug auf die derzeit in Mittelhessen relevanten Projekte. Er machte deutlich, dass die heimischen Unternehmen bei örtlichen Verkehrsplanungen nicht immer ausreichend einbezogen oder berücksichtigt werden, was logistische und wirtschaftliche Probleme zur Folge haben kann. „Wie so oft: es wird zu viel über die Wirtschaft gesprochen, aber leider zu wenig mit der Wirtschaft. Es wäre wünschenswert und wichtig, wenn wir das in Deutschland endlich begreifen und ändern würden!“ so Rüspeler.
Nach der Versammlung folgte der Vortrag des Autors und Keynote-Speakers Dennis Fischer zum Thema „Ich bin doch keine Maschine - Mit dem Mindset der Zukunft den Wandel gestalten“. Die aktuelle Arbeitswelt verändert sich rasant. Künstliche Intelligenzen, Automatisierung und der verstärkte Einsatz von Robotern nehmen den Menschen viele Aufgaben ab. Was bedeutet das für jeden einzelnen? Welche Aufgaben bleiben den Menschen vorbehalten und welche Kompetenzen werden in Zukunft benötigt? Diesen und weiteren Fragen stellte sich Fischer in seinem Vortrag: „Heute ist der langsamste Tag vom Rest unseres Lebens. Langsamer wird das Leben nicht mehr werden, aber wir können lernen mit diesen Veränderungen umzugehen und positiv zu bleiben. Stellen Sie sich Ihren Ängsten und Sorgen und fokussieren Sie sich dann auf die Chancen und Möglichkeiten, die diese Veränderungen mit sich bringen. Seien Sie mutig und kommen Sie ins Handeln.“ Fischers Rat: „Kreativer Pragmatismus – versuchen Sie es, testen Sie neue Wege aus! Wenn wir in unruhige Stromschnellen geraten, ist Abbremsen ein schlechter Ratgeber, denn dann besteht die Gefahr des Kenterns. Um sicher anzukommen müssen wir mitpaddeln, um so in Balance zu bleiben. Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft gestalten und das, was Menschen ausmacht erfolgreich mit KI zusammenbringen.“