Neubesetzte Führungspositionen in Offenbach und Osthessen

Fünf Fragen an Elena Wolf und Jörg Hermann

RA Jörg Hermann ist seit dem 01.01.2024 der Geschäftsführer von HESSENMETALL Offenbach und Osthessen. RAin Elena Wolf hat am 01.02.2024 dessen ehemalige Position übernommen und ist nun Leiterin der Rechtsabteilung in der Bezirksgruppe. Erfahren Sie, was die juristische Arbeit im Verband für die beiden ausmacht, was sie motiviert und welche Erwartungen sie aktuell haben.

Was macht juristische Arbeit für euch interessant und wie seid ihr zum Verband gekommen?

Elena Wolf: Mir wurde das Jurastudium quasi in die Wiege gelegt. Besonders ermutigt hat mich mein Vater, der bereits seit seinem Referendariat beim Gesamtverband der Arbeitgeber Osthessen in Hanau tätig war. Nachdem ich 10 Jahre in der Arbeitsrechtsabteilung eines amerikanischen Großkonzerns tätig war, habe ich im September 2018 zum Gesamtverband der Arbeitgeber Osthessen gewechselt, wo ich bereits während meines Referendariats gearbeitet habe.  

Jörg Hermann: Ich wusste auch relativ früh – nämlich schon in meiner Schulzeit – dass ich Jura studieren möchte. Das Thema an sich hat mich schon als Jugendlicher interessiert. Schon während meines Referendariates war ich ab 1995 für die Bezirksgruppe Offenbach und Osthessen tätig. Hier lernte ich die Arbeit der Verbände kennen und wusste: Das will ich nach dem 2. Staatsexamen machen!

Von links: Jörg Hermann und Elena Wolf bei Joachim Jungbluths Verabschiedung


Was macht die juristische Arbeit im Verband für euch aus?

Jörg Hermann: Der enge Kontakt zu den Mitgliedsunternehmen als Mandantinnen und Mandanten –den hat man in Anwaltskanzleien so nicht.

Elena Wolf: Ja, sehe ich auch auf jeden Fall so. Allein schon dadurch, dass man die Ansprechpartnerinnen und -partner dauerhaft begleitet und berät und damit tiefe Einblicke in die betrieblichen Abläufe, aber auch den internen Umgang mit arbeitsrechtlichen Konflikten erhält. Auch die Möglichkeit zur fachlich optimalen Beratung ist für mich entscheidend, da wir häufig schon eingebunden werden, bevor sich eine Angelegenheit zum Konflikt entwickelt und durch frühzeitige Beratung die Erfolgsaussichten steuern können. Zudem entfällt bei uns der Kostendruck durch die Mitgliedsbeiträge, sodass wir anders beraten können, als das bei einer Kanzlei der Fall wäre.

Jörg Hermann: Genau. Dadurch können wir uns auch mit Verfahren beschäftigen, die vergleichsweise niedrige Streitwerte haben, was sich für reine Kanzleien ja nicht lohnen würde. Außerdem ist es insgesamt der Service-Charakter unserer Arbeit, der für mich spannend und abwechslungsreich ist. Hierzu gehören auch unsere Schulungsangebote – on- und offline. Und der gestalterische Aspekt unserer Arbeit, was natürlich insbesondere Tarifverträge betrifft. Wir sind auch ganz nah dran, wenn die Politik neue Gesetze oder Verordnungen machen will. Hier können wir schon früh unseren Input geben und dadurch auch ein bisschen Einfluss nehmen.

Inwiefern hat sich diese Arbeit in den letzten Jahren verändert?

Elena Wolf: Vor allem durch die Entwicklung hin zu einer Service-Organisation hat sich unsere tägliche Arbeit bedeutend verändert. Es sind neue Schwerpunkte dazu kommen, die insbesondere das Thema Fortbildung und Arbeitskreise betreffen. Diese werden nun häufiger als virtuelle Veranstaltungen angefragt, womit man natürlich auch einen größeren Teilnehmerkreis erreichen kann, als das bei Präsenzveranstaltungen der Fall ist. Auch Fragen zur Arbeitszeiterfassung, zum Urlaubsrecht – und generell zu Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs oder Gesetze, die auf europäischen Richtlinien zurückgehen, waren und sind unter anderem definitiv weiterhin prägend.

Jörg Hermann: Ich würde an dieser Stelle auf jeden Fall noch das Thema Digitalisierung ansprechen und zwar in allen Bereichen unserer Tätigkeiten sowie insbesondere im Fall der elektronischen Akte. Das war und bleibt eine Umstellung, die vieles bedeutend vereinfacht und auch notwendig und zeitgemäß ist. Allerdings ergeben sich natürlich auch neue Herausforderungen zum Beispiel hinsichtlich Übersichtlichkeit sowie bei Workload- und Workflow-Fragen. Hier bin ich gespannt, inwiefern KI zukünftig im Detail hilfreich sein wird. Ansonsten war das Entgeltrahmenabkommen Mitte der 2000er der Beginn einer komplett neuen Tarifwelt, was tiefgreifende Veränderungen mit sich gebracht hat.

Was macht euch an eurer Arbeit am meisten Spaß?

Jörg Hermann: Das Verhandeln und der persönliche und langfristige Kontakt zu den Mitgliedsunternehmen.

Elena Wolf: Da stimme ich komplett zu!

Worauf freut ihr euch in euren neuen Positionen am meisten?

Jörg Hermann: Ich freue mich auf die neuen Themenbereiche, die neuen Kooperationspartnerinnen und -partner sowie auf meine neue Führungsrolle insgesamt, die mich als Geschäftsführer von HESSENMETALL Offenbach und Osthessen erwartet.

Elena Wolf: Für mich ist es interessant mich neuen Herausforderungen zu stellen. Vor allem freue ich mich auf den Austausch mit den anderen HESSENEMETALL Bezirksgruppen und den zugehörigen Verantwortlichen.

Talisa Dean

Leiterin PR & Bildung
Offenbach und Osthessen

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