Was tun, wenn ich selbst betroffen bin?
Grundsätzlich sollten Betroffene ihrem Bauchgefühl vertrauen: Sobald einem etwas merkwürdig vorkommt, sollte man den Mut finden, mit einer Vertrauensperson darüber zu sprechen. Das können Freundinnen bzw. Freunde, die Eltern, Geschwister oder auch eine anonyme Beratungsstelle sein. Technische Möglichkeiten, um Cybergrooming entgegenzuwirken, sind das Melden und Blockieren der Täter/-innen. Und man sollte immer im Hinterkopf haben: Cybergrooming ist eine Straftat. Nach § 176 StGB ist das Kontaktieren von Kindern unter 14 Jahren mit sexuellen Absichten verboten und wird mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe geahndet. Bei Jugendlichen kann unter bestimmten Voraussetzungen, wie z. B. der Ausnutzung einer Zwangslage, auch eine Strafbarkeit gegeben sein. Das Recht ist also auf Seiten der Betroffenen. Sinnvoll ist deshalb immer auch die Dokumentation von Beweismaterial, um damit später Anzeige erstatten zu können. Betroffene sollten also z.B. Screenshots von Chatverläufen und dem Täter/-inprofil machen.
Was können Eltern, Lehrkräfte oder Bezugspersonen tun, um zu helfen sowie sinnvoll und auf Augenhöhe aufzuklären?
Wir erleben häufig, dass die Hemmschwelle, Erwachsene einzubeziehen, hoch ist. Umso wichtiger ist es, zuzuhören, die geschilderten Probleme ernst zu nehmen und den Betroffenen keine Vorwürfe zu machen. Viel eher sollte man den jungen Menschen Mut zusprechen und ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie nicht Schuld sind an dem, was passiert ist, und dass sie nicht allein sind.
Welche Anlaufstellen gibt es, um sich Hilfe zu holen? Wie unterstützt JUUUPORT?
Auf JUUUPORT.de haben wir einige hilfreiche Ratschläge zusammengestellt, die als Handlungsleitfaden für Betroffene dienen können. Zudem findet sich dort eine Auflistung möglicher Alarmsignale und Empfehlungen für Betroffene.
In der Beratung bieten die JUUUPORT-Scouts Unterstützung für Betroffene, die sich ananym melden können. Sie hören zu, geben Tipps und zeigen: Ich bin für dich da. Das ist besonders für Jugendliche wichtig, die sich auf Grund des Vorfalls schämen und sich nicht trauen, Erwachsenen in einem direkten Face-to-Face-Gespräch davon zu erzählen.
Darüber hinaus betreibt JUUUPORT auf seinen Social-Media-Kanälen aktive Aufklärungs- und Präventionsarbeit. Hier wird jugendgerecht erklärt, was Cybergrooming ist, wie verbreitet diese Masche ist und wie man sich selbst und andere schützen kann.
Weitere Beratungsstellen bei sexueller Belästigung im Internet sind z.B. das „Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch“ , die Jugendnotmail oder weiterhin die „Nummer gegen Kummer". Auch hier können Betroffene anonym Hilfe suchen.