Autonome Mobile Robotik - Hype oder logischer Zukunftsschritt?
Prof. Dr.-Ing. Tobias Bornemann präsentiert resiliente Intralogistik bei Continental
Eine zunehmende Komplexität und immer kürzere Innovationszyklen stellen die Wertschöpfungsnetzwerke der produzierenden Industrie vor Herausforderungen. Die Intralogistik wird deshalb zu einem entscheidenden Element in der Fabrik der Zukunft.
In der Smart Factory müssen angesichts des demografischen Wandels häufig auftretende Routinen und Prozesse automatisiert werden. Hierbei kommen mobile Transportroboter zum Einsatz. Autonome Roboterflotten ersetzen dabei nach und nach starre Logistiksysteme. Sie sind der Schlüssel zu einer resilienten Intralogistik in Produktionsunternehmen.
Im Rahmen des Arbeitskreises Digitalisierung und Innovation hat Prof. Dr.-Ing. Tobias Bornemann bei dem Online-Impulsworkshop „Autonome Mobile Robotik - Hype oder logischer Zukunftsschritt für eine resiliente Intralogistik in Produktionsunternehmen?“ einen Einblick in die Zukunft von Produktion und Logistik gegeben. Tobias Bornemann hat eine kooperative Professor für Produktions- und Lean Management an der Frankfurt University of Applied Sciences. Zudem ist er Head of Product Management bei Continental AG Autonomous Mobile Robots.
Die Continental AG produziert am Standort Zvolen in der Slowakei Bremssättel. Große Taschen voll mit gusseisernen Teilen müssen vom Lager zu den verschiedenen Maschinen geliefert werden. Diese Paletten haben ein Gewicht von mehr als einer Tonne. Enge Korridore zwischen den Maschinen machen die Navigation schwierig. Continental hat den Materialtransport mit einem fahrerlosen Roboter automatisiert. Der Roboter wird vom Maschineneinrichter mit einem Tablet gerufen. Der Roboter nimmt die Palette mit den gusseisernen Teilen, die auf einem Wagen platziert ist, automatisch aus dem Lager und bringt sie zur gewünschten Maschine. Der Einrichter drückt den Wagen händisch in die finale Position und bedient die Maschine.
Mobile Roboter sind eine flexible, skalierbare und kosteneffiziente Lösung. Herausforderungen bei der Implementierung sind das Finden des richtigen Robotermodells und die Integration in die bestehende Produktionsumgebung.
Große Ladungsträger können Lasten bis zu 1.200 Kilogramm transportieren, kleinere Ladungsträger bis zu 300 Kilo. Es gibt zwei verschiedene Typen der Navigation: entweder folgt der Roboter einem fest definierte Weg beispielsweise per Magnetstreifen oder er fährt unabhängig von Wegen und scannt mögliche Hindernisse. Dabei kommen komplexe Sensoren zum Einsatz. Die Roboter werden über eine Flottenmanagement-Software koordiniert.