Procycons verbindet digitale Lösungen mit ökologischer Nachhaltigkeit

Startup-Gründer Arash Javanmard und Philipp Niemeier im Interview

Frankfurt am Main. Arash Javanmard  und Philipp Niemeier lernten sich bei einer Startup-Challenge kennen, die den Start von Procycons markierte. Ihr Ziel war es, ökologische Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu einer ganzheitlichen Lösung für Unternehmen zu verbinden, die die Zukunft aktiv gestalten wollen. Seitdem entwickeln sie mit ihrem Team maßgeschneiderte Klimastrategien und KI-gestützte Software, mit der Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren können.

Wieso und wann habt ihr Procycons gegründet? Welche Idee steckt dahinter?

Wir haben Procycons 2022 gegründet. Uns wurde klar, dass viele Unternehmen Unterstützung bei zwei großen Zukunftsthemen benötigen: der digitalen Transformation und der nachhaltigen Entwicklung. Statt diese Themen getrennt zu betrachten, wollten wir einen ganzheitlichen Ansatz entwickeln. Dabei sind wir überzeugt, dass ökologisch effizientes Handeln stets auch ökonomisch sinnvoll ist: Wer Energie und Ressourcen spart, reduziert nicht nur den CO₂- Ausstoß, sondern senkt auch nachhaltig Kosten.

Was ist das Alleinstellungsmerkmal von euch im Vergleich zu euren Wettbewerbern?

Was uns einzigartig macht, ist, dass wir nicht „entweder oder”, sondern „sowohl als auch“ bieten: Hochqualifizierte Nachhaltigkeitsberatung gepaart mit wegweisender KI-gestützter Softwareentwicklung. Unser interdisziplinäres Team verbindet erfahrene Experten aus Data Science, IT und Nachhaltigkeit – etwas, das reine Technologieanbieter oder klassische Nachhaltigkeitsberater allein nicht leisten können.

Für welche Branchen ist euer Produkt besonders interessant?

Unsere Lösungen entfalten ihre größte Wirkung besonders in der industriellen Produktion. Gerade hier erzielen wir durch gezielte Digitalisierung und nachhaltige Optimierung enorme Einsparungen, messbare Effizienzsteigerungen und klare Wettbewerbsvorteile. So helfen wir Produktionsunternehmen, ökologisch voranzugehen und wirtschaftlich zu profitieren.

Mit welchen Unternehmen habt ihr bereits zusammengearbeitet und wie war deren Feedback zu eurer Idee?

Unsere Zusammenarbeit mit Unternehmen wie der KION AG, der Reitz Gruppe oder LEIPA zeigt, dass wir besonders bei komplexen Herausforderungen, etwa bei der Umsetzung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) und des GRI-Standards in global verknüpften Konzernstrukturen, für unsere Kunden einen Mehrwert schaffen.

Was können eurer Meinung nach die klassischen Industrieunternehmen von Startups lernen und umgekehrt?

Klassische Industrieunternehmen können von Startups vor allem Agilität, schnelle Entscheidungsprozesse und innovative Denkansätze lernen. Die Fähigkeit neue Technologien schnell zu adaptieren und flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren, ist eine große Stärke der Startup-Kultur. Umgekehrt können Startups von etablierten Industrieunternehmen lernen, wie man nachhaltige Strukturen aufbaut, Qualitätsstandards langfristig sichert und komplexe Prozesse effizient managt.

Wo seht ihr zukünftig die größte Herausforderung in eurer Branche? Welche Lösungen bietet Ihr dafür an?

Eine der größten Herausforderungen in unserer Branche sehen wir in der effizienten und transparenten Umsetzung der stetig wachsenden Nachhaltigkeitsanforderungen. Dabei geht es nicht nur um die Erfüllung regulatorischer Vorgaben, sondern vor allem darum echte Wertschöpfungspotenziale zu erkennen und zu nutzen. Gemeinsam mit unseren Kunden identifizieren wir Effizienzsteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und setzen diese durch passgenaue Maßnahmen um. Unser ganzheitliches Lösungspaket kombiniert dabei strategische Beratung mit innovativen digitalen Tools, die den Transformationsprozess unterstützen. Dies umfasst die Entwicklung von Dekarbonisierungsstrategien nach SBTi-Standard, die Erstellung von Treibhausgas-Bilanzen gemäß ISO 14064 und GHG-Protokoll sowie die softwaregestützte Optimierung wichtiger Nachhaltigkeits-Ratings wie EcoVadis oder dem S&P Corporate Sustainability Assessment. So schaffen wir für unsere Kunden nicht nur Compliance, sondern auch echten wirtschaftlichen Mehrwert durch Nachhaltigkeit.

Wie viele Mitarbeiter/-innen beschäftigt ihr derzeit?

Unser aktuell siebenköpfiges Team vereint Expertenwissen aus Data Science, Nachhaltigkeitsberatung und KI-Transformation. Gerade diese Vielfalt macht unsere Stärke aus: Jeder im Team bringt seine individuellen Fähigkeiten ein, um für unsere Kunden innovative, praxisnahe Lösungen zu entwickeln.

Welche Standortvorteile gibt es für Procycons in der Mainmetropole Frankfurt?

Frankfurt bietet uns als internationaler Wirtschaftsstandort ideale Voraussetzungen. Die zentrale Lage, die exzellente Infrastruktur und die Nähe zu vielen potenziellen Kunden und Partnern sind wichtige Standortvorteile. Zudem profitieren wir von einem dynamischen Umfeld aus Startups, etablierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen, das Innovation und Zusammenarbeit fördert.

Warum seid ihr Mitglied im Arbeitgeberverband HESSENMETALL Rhein-Main-Taunus geworden?

HESSENMETALL bietet uns ein wertvolles Netzwerk, das regionale Stärke mit überregionaler Strahlkraft verbindet. Wir profitieren nicht nur von Erfahrungs- und Wissensaustausch, sondern sehen darin auch eine Chance, aktiv zur wirtschaftlichen Zukunft unserer Region beizutragen – ein Aspekt, der uns als jungem Unternehmen besonders wichtig ist

 

Aniki Radde

Referentin Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit

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